Neubau bei der Feuerwehr Westercelle
Funktionalität auf den Punkt
20.02.2023



Wenn der Westerceller Ortsbrandmeister Stefan Schmidt sich dem neugebauten Feuerwehrhaus in der Hannoverschen Heerstraße 140 nähert, breitet sich ein Lächeln auf seinem Gesicht aus. „Feuerwehrleute hängen an ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit“, sagt er, „aber die Motivation steigt noch mal zusätzlich, wenn das Umfeld stimmt.“
Wie glücklich das Team der Freiwilligen Feuerwehr Westercelle mit dem Neubau ist, lässt sich erst einschätzen, wenn man an die Bedingungen zurückdenkt, die im marode gewordenen alten Stützpunkt geherrscht haben. So hing beispielsweise die Einsatzkleidung in der Fahrzeughalle, und zwischen den Helmen und den Fahrzeugen gab es gerade mal 20 Zentimeter Abstand. Das Risiko eines Gedränges war hoch und damit eine wesentliche Vorgabe gefährdet. Denn mindestens so wichtig wie die erfolgreiche Bekämpfung von Bränden ist für die Feuerwehr die Sicherheit der eigenen Leute.
Das neue Gebäude, dessen Planung und Realisierung vom Architekturbüro BothmerHübner übernommen wurde, ist ein ausgezeichnetes Beispiel dafür, wie man Funktionalität auf den Punkt bringt. Mitverantwortlich dafür waren sicherlich auch die sehr konkreten Vorstellungen, mit denen die Verantwortlichen der Feuerwehr schon in die ersten Planungsgespräche gekommen sind.
So lag schnell eine mit Bleistift und Transparentpapier angefertigte Skizze auf dem Tisch, deren Elemente sich im Prinzip heute tatsächlich im fertiggestellten Objekt wiederfinden.
Das Gebäudeensemble in Holzständerbauweise vereinigt zwei Baukörper: die Fahrzeughalle mit Pultdach und das eingeschossige Feuerwehrhaus mit Flachdach. Die Halle bietet neben einer Werkstatt vier Fahrzeugen Platz, denen jeweils ein eigenes Tor zum Ausfahren zur Verfügung steht. Auch technisch ist die Ausstattung auf modernen Standard angepasst, beispielsweise mit der Abgasabsaugungsanlage.
Im Feuerwehrhaus sind ein Gruppenraum, ein Raum für die Jugendfeuerwehr, ein Büro und Umkleiden sowie Sanitärbereiche untergebracht. Das Thema „Sicherheit der Einsatzkräfte“ findet sich hier in Form der sogenannten Schwarz-Weiß-Trennung wieder. Damit ist eine Abgrenzung bezeichnet, die den privaten Umkleidebereich (weiß) vom Einsatzbereich (schwarz) trennt, wobei die Sanitärräume als Schleuse dienen. Damit wird zum einen gewährleistet, dass möglicherweise kontaminierte Dienstbekleidung nicht mit den privaten Kleidungsstücken in Kontakt kommt, zum anderen wird so ein klarer Laufweg vorgegeben, der verhindert, dass sich ankommende und ausschwärmende Einsatzkräfte in die Quere kommen.
Auch haustechnisch ist im Neubau alles auf zeitgemäßem Stand. Eine Wärmepumpe sorgt in Kombination mit einer Fußbodenheizung für angenehme Temperaturen, eine Photovoltaikanlage trägt mit Sonnenstrom zur Deckung des Verbrauchs bei.
„Es war eine wirklich ambitionierte Herausforderung, jeden Quadratmeter auf seine Funktionalität zu prüfen“, sagt die Planerin Heike Grünhagen, „hier fügt sich jedes Detail zu einem schlüssigen Gesamtkonzept.“
Und dann gibt es da doch noch ein Bauelement, das über das rein Funktionelle hinaus einen besonderen ästhetischen Akzent setzt. Denn die Fassade des Neubaus ist in karbonisiertem Holz ausgeführt. Das sorgt in kontrastreicher Verbindung mit den leuchtend roten Fenstern für eine attraktive Optik. Und es beinhaltet eine charmante Anspielung an das bestimmende Thema dieses Ortes. Denn die Karbonisierung des Holzes wird erzielt, indem man die Bauelemente buchstäblich abfackelt.
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