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06 Oktober 2024

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„Ruhig noch mal eine Nacht drüber schlafen.“

Interview mit Jana Wolckenhaar, Leiterin des Immobiliencenters Celle Stadt der Sparkasse Celle-Gifhorn-Wolfsburg, über Baufinanzierung.

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Wann sollte man anfangen, sich mit dem Thema Baufinanzierung zu beschäftigen?

JW: Auf jeden Fall früh genug, und das heißt: Lange, bevor man tatsächlich baut. Bei der Sparkasse führen wir mit Bau- und Kaufwilligen sogenannte Per­spektivgespräche. Dabei geht es darum, gemeinsam realistische Rahmenbedingungen für zukünftige Bauvorhaben zu ermitteln. Wir schauen uns also an, welche Wünsche im Spiel sind und wie die Budget-Möglichkeiten aussehen, diese Wünsche zu erfüllen. Das ist sehr hilfreich, denn so wissen unsere Kundinnen und Kunden, nach welchen Angeboten sie sinnvollerweise Ausschau halten müssen, sobald sie ihre Suche beginnen.

Helfen Sie bei dieser Suche mit?

JW: Ja, auf Wunsch tun wir das. Wir können Interessenten in eine Kartei aufnehmen und sie dann mit Angeboten versorgen, die zu ihren Wünschen und Möglichkeiten passen. Selbstverständlich stehen wir aber für eine Baufinanzierung auch zur Verfügung, wenn Kundinnen und Kunden sich ihre Grundstücke und Bauträger selbst organisieren.

Wie geht’s weiter, wenn aus der Perspektive ein konkretes Vorhaben wird?

JW: Dann gilt es, anhand von echten Zahlen Nägel mit Köpfen zu machen. Wir schauen uns also an, welche Ziele und Wünsche unsere Kunden haben, welches Budget ihnen zur Verfügung steht, um eine maßgeschneiderte Finanzierung zusammenzustellen. Auch die Baukostenaufstellung plausibilisieren wir – wir prüfen, ob das angesetzte Volumen auch wirklich realistisch, also „plausibel“ ist. Dasselbe tun wir übrigens auch mit der monatlichen Rate, die sich unsere Kunden leisten möchten. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, böse Überraschungen von vornherein auszuschließen.

Ist das ein Vorteil der persönlichen Beratung? So eine Baufinanzierung kann man doch wahrscheinlich heute auch schon mit ein paar Klicks im Netz abschließen …

JW: Da bin ich gar nicht so sicher. Die Vorteile einer persönlichen Beratung, wie wir sie verstehen, gehen weit über das echte Verständnis der Wünsche und der finanziellen Möglichkeiten hinaus. Wir beziehen zum Beispiel ganz selbstverständlich Fördermöglichkeiten mit ein, ohne erst darum gebeten werden zu müssen. Ob das jetzt das Baukindergeld ist oder eine KfW-Förderung, wenn man energieeffizient baut. Uns geht’s um ein schlüssiges Gesamtpaket, das zu den Voraussetzungen und Zielen der Finanzierenden passt. Außerdem punkten wir in Sachen Geschwindigkeit, denn im Prinzip sind Beratung, Zusage und Vertragsabschluss in einem Gespräch möglich.

Welche Stellschrauben spielen dann in der eigentlichen Finanzierung eine Rolle?

JW: Mal vereinfacht betrachtet, sind es drei: die Laufzeit, die Zinsbindung und die Flexibilität des Kunden. Die Länge der Laufzeit ist natürlich wesentlich für die Höhe der Rate. Die Zinsbindung regelt, wie lange der vereinbarte Zinssatz gültig bleibt. Auch dabei sind wir aufmerksame Begleiter der gesamten Finanzierungszeit, denn wir melden uns grundsätzlich schon drei Jahre vor Ablauf der Zinsbindung, um wirklich rechtzeitig über die nachfolgenden Konditionen zu beraten. Zu der Flexibilität schließlich zählen zum Beispiel die Möglichkeit, Sondertilgungen zu leisten, in der Höhe der monatlichen Rate flexibel zu bleiben und sich frühestmöglich günstige Zinsen zu sichern.

Was wären die drei wichtigsten Tipps, die Sie Baufinanzierenden geben würden?

JW: Erstens: Keine Entscheidung überstürzen! Ruhig noch mal eine Nacht drüber schlafen, bevor man tatsächlich abschließt. Es geht schließlich darum, dass man auch mit finanziellem Spielraum weiterleben kann, wenn die monatlichen Raten erst mal abgehen. Wir arbeiten da sehr erfolgreich mit einer „Finanzierung auf Probe“. Dabei legt man die monatliche Wunschrate abzüglich der derzeitigen Kaltmiete zum Beispiel auf ein Tagesgeldkonto. So erlebt man für sich selbst, ob man sich diese Rate langfristig und mit gutem Gewissen leisten kann. Funktioniert das Leben weiter wie gewünscht, wird es das auch im „Ernstfall“ tun, wenn die Rate dann wirklich in die Finanzierung abfließt.

Zweitens?

JW: Ausreichend Eigenkapital einbringen. Das ist der einfachste Weg, um zu einer wirklich attraktiven monatlichen Rate und Zinssatz zu kommen.

Und drittens?

JW: An die eigene Sicherheit denken, also auch den Risiken vorbeugen, an die man nicht so gerne denkt. Wird zum Beispiel eine Finanzierung zu zweit aufgenommen, spielen wir in unserer Beratung rein prophylaktisch auch mal ein Szenario durch, in dem eines der Einkommen wegfällt. Ich finde es total sinnvoll und verstehe es als Pflicht einer Finanzierungsberaterin, auch über unschöne Eventualitäten zu sprechen. Denn wenn diese geklärt sind, macht es viel Freude, nur noch das schöne Ziel im Blick zu behalten: Rate für Rate ein eigenes Zuhause abzuzahlen!

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