Umfangreiche Sanierung

Das Konzept genossenschaftlichen Wohnens liegt erfreut sich wieder wachsender Beliebtheit. Kein Wunder, wenn man die drastisch gestiegenen Mietpreise auf dem Wohnungsmarkt bedenkt. Wohnungsbaugenossenschaften wie die Volkshilfe Celle eG stellen als Alternative attraktiven Wohnraum zu bezahlbaren Konditionen zur Verfügung, setzen auf das Prinzip der starken Gemeinschaft und kümmern sich aufmerksam um ihren Bestand – wie die Sanierung des Sternenhauses in der Bilderbeckstraße 127 zeigt.

Dieses Gebäude hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Errichtet wurde es 1957 – und hat bis heute nichts von seiner Faszination eingebüßt. Denn es bezieht seinen Namen aus der besonderen Form des Baukörpers, der sich ursprünglich in drei Teile gegliedert hat, die einen Stern formen. Dieser Stern hat im Zuge einer umfassenden Sanierung des Gebäudes nun einen vierten Zacken erhalten.

Im Gegensatz zu vielen anderen Baumaßnahmen, die im Bastand von Wohnungsbaugenossenschaften realisiert werden, konnte hier in einem „leergezogenen“ Gebäude gearbeitet werden. Den Mieterinnen und Mietern wurde im Vorfeld alternativer Wohnraum aus dem Bestand der Volkshilfe Celle eG oder der SÜDHEIDE eG angeboten – selbstverständlich mit der Aussicht, nach Beendigung der Bauarbeiten wieder ins Sternenhaus zurückziehen zu können.

Die Ergänzung des Gebäudes um den erwähnten vierten Zacken hat ihre Ursache in der neuen Fahrstuhlanlage, die nicht nur die Wohnqualität in den 15 Wohneinheiten steigert, sondern in Kombination mit einer Außenrampe auch einen barrierearmen Zugang ermöglicht.

Die Sanierung umfasst sowohl eine erhebliche Auffrischung der Bausubstanz als auch eine Modernisierung der Haustechnik. So sorgt nun eine Wärmepumpe für nachhaltig erzeugte Wohlfühltemperaturen im sechsgeschossigen, unterkellerten Gebäude, dessen fünfte Etage im Rahmen der Sanierung in zusätzlichen Wohnraum umgewandelt wurde.

Ebenfalls auf der Aufgabenliste stand die Erneuerung des leicht geneigten Pultdaches, das in seiner aktualisierten Version mit Oberlichtern versehen wurde, die Tageslicht ins Haus strömen lassen und für eine helle, freundliche Atmosphäre sorgen. Außerdem wurden sämtliche Fenster ausgetauscht und durch energieeffizientere Varianten ersetzt.

Die Sanierung betraf auch die Wohnungen selbst. Die Grundrisse wurden optimiert, die räumliche Aufteilung neugestaltet. Eine attraktive Aufwertung erfuhren die Zugänge zu den Balkonen. Die zuvor bestehenden Brüstungen wurden entfernt und stattdessen bodentiefe, verglaste Schiebetürelemente eingebaut. Zudem wurde das komplette Gas-, Wasser- und Stromleitungsnetz modernisiert.

Auch im Außenbereich steht viel auf Neuanfang. Davon ist die Außenanlage ebenso betroffen wie die PKW-Stellplätze, die zusätzlich geschaffen wurden, um jeder Wohneinheit Parkmöglichkeiten zu gewähren.

Fazit: Hier geht im wahrsten Sinn des Wortes ein neuer Stern auf im Celler Wohnungsmarkt auf. Eine überzeugende Baumaßnahme – nicht nur, weil sie ganz dem genossenschaftlichen Prinzip gehorcht, Wohnraum auf Höhe der Zeit zu fairen Bedingungen zu bieten. Sondern auch, weil es mit ihrer Hilfe gelang, ein Gebäude mit ehrwürdiger Tradition und prägender Bedeutung für das Erscheinungsbild des Stadtviertels zu bewahren und in jeder Hinsicht auf zeitgemäßes Niveau zu bringen. Und auch das ist schließlich ein klares Bekenntnis zu einer nachhaltigen Denkweise, die vorhandene Ressourcen nicht ignoriert, sondern sie im Gegenteil nutzt und ihnen eine neue Zukunft gibt.