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08 Dezember 2025

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Dezember 2025

Liebe Leserin, lieber Leser,

es gibt ihn für uns alle, diesen Weihnachtsmann-Moment. Den Augenblick, in dem wir verstehen, dass es diesen so grundgütigen, weißbärtig lächelnden älteren weißen Mann in roter Kluft plus Kapuze gar nicht gibt. Bis zu diesem Moment waren wir sicher, er bringt die Geschenke. Und jetzt die Enttäuschung: Unsere Eltern bringen sie!

Naja, bezüglich der Geschenke gibt es vielleicht Schlimmeres. Möglicherweise wissen Mama und Papa ja doch besser, mit welchem Geschenk wirkliche Wünsche erfüllt werden können. Und trotzdem: Die Enttäuschung bleibt real, die Jüngeren merken zu Recht an, prinzipiell ein paar Jahre lang verschaukelt worden zu sein.

Sind sie wirklich, so viel steht fest. Von dieser Stelle ein dickes Sorry und das feste Versprechen, dass es auch ohne Weihnachtsmann weitergeht. Allerdings auch das Eingeständnis, dass es vielleicht für uns alle nicht ganz ohne ein bisschen Magie geht. Ohne die Träume, die wir nicht schlafend durchleben, weil sie am helllichten Tag, im wachsten Wachzustand wahr werden sollen.

Die kleinen Träume eben, die Wünsche nach dem kleinen Bisschen Glück, das Kindern der Weihnachtsmann so lange frei Haus liefert, bis sie merken, dass der überfreundliche Zausel nur eine Erfindung ist und die Farbe seines Gewands auch noch von Coca Cola stammt. Da ist natürlich erst mal Schluss mit Wunsch, die Wirklichkeit entpuppt sich als eine Welt der Deals.

Doch ist das wirklich schon das letzte Wort? Darf es nicht doch eine kleine Prise Magie sein? Die ESA hat gerade bekanntgegeben, dass sehr wahrscheinlich auch ein deutscher Fuß bei der nächsten Mondmission den Erdtrabanten betreten wird. Und dann gibt’s den spektakulären Blick auf diese seltsame blaue Murmel Erde, den einzigen Planeten weit und breit, auf dem Leben möglich ist. Einen „Späti“, in dem man sich ein kleines Ankunftsbierchen kaufen kann, wird man auf dem Mond schmerzlich vermissen.

Es liegt an uns, was wir mit dieser einzigartigen Murmel und, okay, auch ihren Spätis machen. Fest steht allerdings, dass wir bis auf Weiteres nur diese eine Murmel haben, zumal die allermeisten von uns es sich nicht wirklich leisten können werden, im Tross von Elon Musk zum Mars zu fliegen und auf dem roten, momentan noch eher lebensfeindlichen Planeten einen Neubeginn zu wagen.

Also vielleicht doch ein wenig zurückfahren, nachhaltiger denken? Beim Bauen längst eine Selbstverständlichkeit. Wärmepumpe und Photovoltaik ermöglichen eine autarke Energieversorgung ohne fossile Träger. Und neuartige Baustoffe und Materialien lassen uns Häuser bauen, in denen wir eher das Leben genießen als rare Rohstoffe zu verbrauchen.

Wenn wir aber selbst so viel schaffen können: Warum brauchen wir dann den Weihnachtsmann? Jetzt nicht nervös werden, es gibt ihn natürlich wirklich nicht. Aber es gibt die Vorstellung von ihm. Und so eine Vorstellung ist manchmal mächtiger als die mitunter langweilige Realität. Einmal im Jahr einen Herzenswunsch erfüllt bekommen, von so einem zauseligen Typen auf einem Schlitten, wär das nicht doch etwas?

Die Frage wäre dann nur, was dieser Herzenswunsch ist. Ein freundliches Lächeln morgens am Arbeitsplatz statt des üblichen mürrischen „Guten Morgen“? Ein Kompliment („Das hast du super gemacht!“) statt der gewöhnlich­en tausendundeiner Hinweise darauf, was alles man noch besser machen kann? Liebe Menschen, die uns zeigen, dass wir liebe Menschen sind?

Wir haben nur einen Planeten. Wir haben alle für uns nur ein Leben. Und wir haben die Chance, daraus für viele etwas zu machen. Vielleicht sind wir am Ende ja alle ein bisschen Weihnachtsmann.

Wir wünschen Ihnen besinnliche Feiertage und einen guten Rutsch in ein erfolgreiches neues Jahr!

Ihr Team von SB&W

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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