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06 Oktober 2024

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August 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

ist doch verrückt: Da hat man gerade mal die Badeklamotten in Betrieb genommen und den Grillrost im Dauereinsatz – und schon werden die Tage wieder kürzer, schon sagt der Sommer wieder leise Adieu und wünscht uns alles Gute bis nächstes Jahr. Vielleicht ist er dieses Mal ja auch so schnell vergangen, weil ordentlich was los war. Zuerst die Fußball-Europameisterschaft der Herren, bei denen Deutschland ein so perfekter Gastgeber war, dass wir den Spaniern den Vortritt überließen und ihnen den Pott mit nach Hause gegeben haben. Und dann waren da natürlich die Olympischen Sommerspiele in Paris, die uns schon morgens um 8 etliche Chancen boten, uns mit so aufregenden Dingen wie Synchronschwimmen, Dressurreiten und Schießen mit der Schnellfeuerpistole zu beschäftigen. Ganz ehrlich: Nicht wenige von uns waren so von diesem Rhythmus gepackt, dass sie total überrascht in die Glotze starrten, weil statt Sport plötzlich wieder die üblichen Morgenmagazine liefen.

Für mindestens so viele Aufregungen wie die Kicker und Athleten hat selbstverständlich im Sommer auch die Ampel gesorgt. Wer von uns verheiratet oder fester liiert ist, weiß, wie schwer es ist, einen Haushalt zu zweit so in trockene Tücher zu bekommen, dass keiner denkt, er oder sie käme immer zu kurz. Zu dritt scheint dieses Unterfangen offensichtlich unmöglich zu sein. Fast mitfühlend erleben wir unseren Kanzler im Hase-und-Igel-Modus. Er der Hase, der immer wieder zuversichtlich losrennt und glaubt, diesmal das Ziel zu erreichen und den Haushalt zu verabschieden. Doch jedes Mal aufs Neue sitzt dann ein Lindner-Igel auf der Ziellinie und sagt: „Ich bin schon da!“ Und wozu ist er da? Na klar: Um den schon verabredeten Haushalt wieder in Frage zu stellen, sodass unser Scholz-Hase sich genervt umdreht und erneut loshoppelt.

Das ist natürlich nicht ganz fair, und für uns Zuschauer ist es ehrlich gesagt auch ein bisschen langweilig. Aber wer wäre die FDP, wenn sie so etwas mit feinem Gespür nicht merken würde? Und wie schön, dass sie es nicht beim Merken belässt, sondern Abhilfe schafft, indem sie das etwas öde politische Sommerloch mit weiteren, wirklich originellen Vorschlägen füllt. Zum Beispiel die Sache mit den Autos. Die sollen jetzt endlich wieder bevorzugt behandelt werden, wenn es nach den Liberalen geht, zum Beispiel auch mit kostenlosen Parkplätzen in den Städten. Super Idee, denn dann gibt’s ganz bestimmt kein automobiles Halten mehr, kilometerlange Blechlawinen werden sich in unser zartes Residenzstädtchen ergießen, um zu parken, ohne zu zahlen. Logisch, dass die vorhandenen Parkangebote nicht ausreichen, aber zum Glück können ja andere Parkangebote einspringen, beispielsweise der Französische Garten. Wir fällen einfach die Baumalleen, legen den Ententeich trocken und betonieren die komplette Fläche. Da springen ein paar hundert Parkplätze für die FDP raus, und außerdem müssen in Zukunft keine Rasenflächen mehr gemäht werden. Das spart Sprit und Energie und dürfte deshalb vielleicht sogar den Grünen gefallen, die über die liberalen Autopläne etwas zu arrogant die Nase rümpfen.

Die Ampel blinkt also zuverlässig erregt weiter wie eine Discokugel, nur dass immer wenigeren dabei zum Tanzen zumute ist. Denn irgendwie hat man ja doch den Verdacht, dass es in unserem Land so die eine oder andere Baustelle gibt, die man garantiert nicht beseitigt, indem man sich jahrelang am Bauzaun anzickt. Besser wäre vielleicht dann doch, mal die Ärmel hochzukrempeln, die Helme aufzusetzen und loszulegen. Zum Beispiel mit der Sanierung der Bahn. Denn dass ausgerechnet die österreichischen Fußballfans sich völlig zurecht über die Qualität unseres Fernverkehrs lustig machen konnten, schmerzt echt mehr als den Pott an Spanien zu verlieren.

Wir sind sicher, dass Sie Ihre Bauprojekte zielstrebiger angehen und wünschen Ihnen das Beste fürs Gelingen!

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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