• Sie haben Fragen oder Anmerkungen? Tel.: 05141 - 299 50 60 |
  • Kontakt

20 April 2024

bildbildbildbild

März 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

stellen wir uns mal ein Unternehmen vor, in dem ein sehr geschätzter Mitarbeiter nach einer kleinen Abstimmung in seiner Familie bekannt gibt, dass er beabsichtigt zu gehen. Die anderen im Team können es zunächst gar nicht glauben, die eine oder andere Träne fließt vielleicht sogar, aber eine Entscheidung ist eine Entscheidung, und wir sind schließlich alle erwachsene Menschen und werden akzeptieren, was ja schon beschlossen ist. Aber jetzt fängt die Geschichte eigentlich erst an …

Denn der Mitarbeiter sagt plötzlich jeden Tag etwas anderes. Montag will er doch gar nicht mehr gehen. Dienstag schon, aber später. Mittwoch will er auf keinen Fall seinen Firmenwagen hergeben und Donnerstag will er dann sogar auch alle anderen Firmenwagen mitnehmen. Das geht so lange, bis die Firmenleitung ihm sanft, aber bestimmt nahelegt, es mal mit einem Arzt zu versuchen.

Kommt Ihnen diese Geschichte irgendwie bekannt vor? Na klar, der Brexit! Irland dicht, Irland offen, Ausstieg ohne Regeln, Ausstieg mit Regeln, Ausstieg später oder gar nicht. Und vielleicht stimmen wir ja einfach noch mal ab, und das machen wir dann so lange, bis die Mehrheit „drinbleiben“ sagt. Vielleicht liegt dieses ganze Chaos aber ja auch nur daran, dass „Mayday“ in der Funkersprache „Notruf“ bedeutet und man sich möglicherweise keinen Gefallen mit einer Ministerpräsidentin tut, deren Namen sich direkt daraus ableiten lässt. Es bleibt spannend.

Und Irland? Zur Not könnte man sich ja mal überwinden und für ein, zwei Bauprojekte gemeinsame Sache mit der Verhaltensauffälligkeit machen, die in den USA derzeit auf dem Präsidentenstuhl sitzt. Ist doch eigentlich logisch: Wenn man ein paar mehr Mauerelemente bestellt, gibt’s die im Stück etwas günstiger. Trump könnte dann an der mexikanischen Grenze sein nächstes Spielchen gegen China austragen – Titel: Wer hat die längste Mauer? – und wir von der EU könnten Nordirland demons-trieren, wie trist es ist, tagein und tagaus auf Beton zu starren. Und nicht mal ganz auszuschließen ist es, dass sogar Dänemark sich an diesem illustren Baukollektiv beteiligt, um den zur Zeit noch eher niedlichen Wildschweinzaun mal so richtig aufzupimpen.

Komische Zeiten allüberall. Da lobt man sich doch Bauvorhaben, an denen man mit Liebe und Hingabe weiterbauen kann, ohne dass es jemanden wirklich stört. Zum Beispiel so ein Berliner Flughafen. Kein halbwegs vernünftiger Mensch glaubt im Ernst noch daran, dass der mal fertig wird. Aber dran zu bauen, macht trotzdem bestimmt Spaß. Und außerdem ist ja gerade für Flugreisende oft der Weg das eigentliche Ziel.

Jetzt also mal Schluss mit dem Rumgeunke. Und Mut für Baumaßnahmen, die klappen. Falls Sie eine solche in petto haben, weil Sie beabsichtigen an-, um- oder neu zu bauen, sind unsere Daumen für Sie gedrückt. Wir sind sicher, dass Sie Ihre Wünsche wahr machen werden, ohne ein einziges Mal „Mayday“ rufen zu müssen.

Ihr Team von Schöner Bauen & Wohnen

Bauvorhaben dieser Ausgabe

Anzeige ad

© Copyright mvc.medien