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25 April 2025

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Kita-Anbau in Großmoor

Eine Lernküche, die Zeichen setzt

15.11.2024

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Auch bei Wichteln gilt ein einfaches Prinzip: Wird es zu eng, muss angebaut werden. So geschehen bei der Kita „Moorwichtel“ in Großmoor, wo man die Chance der Flächenerweiterung auch genutzt hat, um selbstbewusst ein paar eigene Akzente zu setzen, die funktional über die notwendige Vergrößerung hinausgehen.

„Dass die Verhältnisse platztechnisch nicht mehr gut funktionierten, ließ sich zum Beispiel auch am Büro der Kita-Leitung sehen“, sagt Steffen Reinken vom Büro bwp Architekten, das die Planung und Realisierung des Anbaus federführend übernahm, „und na klar, wir konnten auch diesen Missstand beheben und mehr Platz für die administrativen Aufgaben der Kita zur Verfügung stellen. Das ist aber nur ein Aspekt, mit dem der Anbau dazu beiträgt, das gesamte Gebäudeensemble zu bereichern und zu optimieren.“

Wer die „Moorwichtel“ besucht, wird schnell fündig, wenn es darum geht, das Herzstück des Anbaus zu identifizieren. Mit ihren 30 Quadratmetern lädt die neue Lernküche auch die jungen Köchinnen und Köche ein, erste Erfahrungen an Herd und Ofen zu sammeln. Was sofort ins Auge sticht, ist eine Raumgestaltung, die die Trendthemen im Küchenbereich aufgreift und damit nicht nur funktionale, sondern auch ästhetische Zeichen setzt. So ist beispielsweise der Küchenblock freistehend in der Raummitte platziert und bietet so ideale Möglichkeiten, für gemeinsame Koch-Sessions zusammenzukommen, sich im Blick zu behalten und regen Aus­- tausch zu pflegen.

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Doch auch eine zweite Erkundung der Küche lohnt sich. Denn mit ihr zeigt sich, bis in welches Detail hier für Benutzerinnen und Benutzer geplant wurde, die die standardmäßige Anrichtenhöhe selbst dann nicht bequem erreichen würden, wenn sie sich arg streckten. Abhilfe schafft eine innovative Idee: Die untere Schublade der Schränke im Küchenblock dient nicht zur Unterbringung von Kochgerät, sondern entpuppt sich ausgezogen als ein Podest, das die Mitkochenden betreten können, um unvorteilhafte Größenunterschiede elegant auszugleichen.

Selbstverständlich stand der Raumbedarf der „Wichtel“ auch über die Küche hinaus im Mittelpunkt der Planung. So beherbergt der neue Anbau einen zusätzlichen Gruppenraum, der mit 40 Quadratmetern äußerst großzügig angelegt ist. „Die Großzügigkeit der Flächen ist durchaus zum zentralen Gestaltungsprinzip geworden“, sagt Steffen Reinken, „Kinder brauchen im wahrsten Wortsinn viel Platz für eigene Ideen. Sie finden im besten Fall eine Welt vor, die sie sich erobern können, und eine solche Welt – natürlich im Kleinen – haben wir hier geschaffen.“

Wer so einfühlsam nach den Ansprüchen künftiger Generationen plant, bleibt nicht bei der Innengestaltung stehen. Das Prinzip der Nachhaltigkeit zieht sich durch den Neubau, der als Holzrahmenbau ausgeführt ist und so gleichzeitig angenehme klimatische Raumbedingungen für die Gegenwart schafft und verantwortungsvolle Recycling-Möglichkeiten für die Zukunft. Denn jedes Gebäude hat eine Lebenszeit und wird eines – in diesem Fall sicherlich fernen – Tages abgerissen werden müssen, um einem Nachfolger Platz zu machen. Die hier eingesetzten Materialien werden dann dafür sorgen, dass kein sperriger Bauschutt anfällt.

Bleiben wir aber zunächst in der Gegenwart und schauen auf die geflammte Holzfassade, mit der die „Moorwichtel“ auf den ersten Blick darauf hinweisen, dass hier Funktionalität, Natürlichkeit und außergewöhnliches Erlebnis unter einem Dach einziehen. Vielleicht ja auch, um in der neuen Küche gemeinsam die Weihnachtsplätzchen zu backen, zu denen die Eltern mal wieder nicht so richtig gekommen sind.

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