Neuer Wohnraum im Dachgeschoss
Sanierung bei der SÜDHEIDE eG
15.11.2024



Wohnungsbaugenossenschaften wie die im Celler Raum führende SÜDHEIDE eG stehen seit einiger Zeit vor einer schwierigen Herausforderung: Während es zu ihren Kernaufgabe gehört, neben der Pflege ihres Bestands auch neuen Wohnraum zu schaffen, machen es die gestiegenen Kosten für Materialien und die hohen Zinsen der Finanzierung nahezu unmöglich, Neubauprojekte anzugehen.
Ein weiterer Aspekt erschwert das Bauen, denn das genossenschaftliche Prinzip sieht vor, dass zeitgemäß ausgestatteter Wohnraum zu attraktiven Konditionen angeboten werden kann. Hochpreisige Wohnanlagen passen da nicht ins Programm, Neubauten müssen sich wirtschaftlich so realisieren lassen, dass am Ende erschwingliche Mieten für die Mitglieder der Genossenschaft dabei herauskommen.
Doch „Abwarten und Tee trinken“ ist für die SÜDHEIDE eG keine Alternative. Erst recht nicht, weil man immer mit dem Anspruch unterwegs war, sich bietende Chancen für neue Wohnanlagen entschlossen zu nutzen. Diese Philosophie der Aktivität muss nun andere Kanäle finden – und das tut sie auch. Das derzeitige Erfolgsrezept heißt: Verdichtung des Bestands. Damit ist gemeint, dass die vorhandenen Wohnanlagen auf ihr Potenzial analysiert werden, zusätzlichen Wohnraum unterzubringen, der dann im Rahmen von Sanierungsmaßnahmen geschaffen wird.
Beispielhaft ist das gerade in Celle gelungen: Die vier Gebäude der Anlage in der Otto-Palm-Straße 3, 5 und 7 sowie der Halkettstraße 22 standen auf der To-Do-Liste für energetische Sanierungen und erwiesen sich als ideale Kandidaten, um mit einem Ausbau der Dachgeschosse neue Wohneinheiten hinzuzufügen.
Die energetische Sanierung umfasste das volle Repertoire an Maßnahmen. Die Dächer der Gebäude wurden komplett erneuert, die alten Fenster wurden ausgetauscht, die Fassaden mit Vollwärmeschutz versehen und neu gestrichen. Eine Besonderheit solcher Arbeiten besteht in der Tatsache, dass Häuser meistens nicht „leergezogen“ werden können, was bedeutet, dass sie während der Bauarbeiten bewohnt bleiben. „Wir machen zum Glück fast immer die Erfahrung, dass die Mieterinnen und Mieter Verständnis haben“, sagt Leon Mischlich, der das Projekt für die Wohnungsbaugenossenschaft betreut hat, „sie akzeptieren den vorübergehenden Lärm und Schmutz, weil sie wissen, dass sie später von der Sanierung profitieren.“
Tatsächlich ist die Zufriedenheit nach Beendigung der Maßnahmen hoch, denn die Effekte der energetischen Modernisierung sind mit Beginn der Heizsaison wirklich spürbar. In den gedämmten Wohnungen wird es schneller gemütlich warm, und der erheblich verringerte Energieverbrauch wird zu niedrigeren Betriebskosten führen.
Jedes der vier Gebäude bekam im Dachgeschoss zwei zusätzliche Wohnungen. Zwei von ihnen bieten eine Wohnfläche von 76 Quadratmetern, die anderen sechs 57 Quadratmeter. Damit konnte – ohne neu zu bauen – das Angebot an Wohnungen erhöht werden, und es zeigte sich sofort, dass die Nachfrage vorhanden war, denn die acht Wohneinheiten fanden aus dem Stand neue Mieterinnen und Mieter.
Ein gutes Beispiel also dafür, wie die Methode der Verdichtung für die fehlenden Neubauvorhaben einspringen kann. Dennoch beobachtet man bei der SÜDHEIDE eG aufmerksam die Entwicklungen am Markt. Denn eins ist hier selbstverständlich: Sobald es wieder möglich ist, zu verantwortbaren Kosten zu bauen, wird man garantiert zu den Ersten zählen, die motiviert zur Tat schreiten.
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