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16 April 2024

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August 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,

können Sie sich noch an die unbeschwerten Kindertage erinnern, in denen man sich tagträumend eigene Märchenschlösser baute oder wie Robinson Crusoe eigene Inseln in Besitz nahm? Dafür müssen Sie sich auf keinen Fall schämen – im Gegenteil! Auch im fortgeschrittenen Erwachsenenalter kann man auf Idee kommen, sich einfach mal so eben eine etwas größere Insel unter den Nagel zu reißen, auch wenn sie zur Zeit noch jemand anderem gehört.

In diesem Fall nämlich Dänemark. Und die dänische Ministerpräsidentin war alles andere als amüsiert, als ihr der zur Zeit weltweit beachtetste Twitterer, der sich nebenberuflich mit der US-Präsidentschaft rumplagt, vorschlug, Grönland zu erwerben. Heißt nämlich auf englisch „Greenland“ und erinnert den Twitterer an seine zweitwichtigste Lebensbeschäftigung: das Golfen, das Green, der perfekte Putt.

Allerdings sollten wir lieber nicht zu laut den Kopf schütteln über die Idee, die internationale Diplomatie als eine Art Supermarktregal zu verstehen. Denn ehrlich, momentan hat der Twitterer nur unsere Autos im Visier und überlegt, mit wie vielen Zöllen er sie fürs US-amerikanische Publikum so unattraktiv machen kann, dass diese wieder die heimischen Karren kaufen, die auf dem Weg zum Golfplatz so viel Sprit verbrauchen wie ein kompletter Partyflieger vom Ruhrpott nach Malle.

Was aber soll nur passieren, wenn das mit Abstand verhaltensauffälligste Staatsoberhaupt der Welt unsere Inseln entdeckt? Sich erst Sylt einsackt, um aus dem gesamten Eiland einen Golfplatz zu machen? Und dann Helgoland, um einen günstigen Stützpunkt für eine riesige Flotte von Zollschiffen zu haben, die fortan die rauen Wellen der Nordsee durchkämmen, um mit allen anderen maritimen Verkehrsteilnehmern Schutzgeld-Deals zu machen? Bringen wir den nach eigener Einschätzung besten Präsidenten der US-Geschichte lieber gar nicht erst auf dumme Gedanken …

Meistens ist er ja zum Glück so sehr mit sich selbst beschäftigt, wie es hierzulande nur die SPD ist. Das allerdings hat triftige Gründe, denn irgendwie gibt es schon seit einiger Zeit ein etwas gestresstes Verhältnis zwischen der Partei und ihrer Beliebtheitsquote. Da kann die Lösung, mal so richtig zu zeigen, wen man so in den eigenen Reihen hat, ja eigentlich nicht schaden. Läuft wohl darauf hinaus, dass am Ende fast so viele Personen für den Parteivorsitz kandidieren, wie die Partei Mitglieder hat. Wenn das nicht Basisdemokratie pur ist! Mal schauen, ob’s dann auch hilft.

Was auf jeden Fall hilft, ist, den Humor nicht zu verlieren und den Kopf nicht in den Sand zu stecken. Es sei denn natürlich, der Sand liegt auf dem eigenen Baugrundstück und man versenkt die Birne aus lauter Freude über den Kauf darin. Allen neuen Grundstückbesitzern, die gerade zu Bauherren werden, drücken wir die Daumen, dass alles gut klappt. Und wer sucht und sucht und sucht, aber noch keinen geeigneten Grund und Boden finden konnte? Der ruft vielleicht einfach mal bei der dänischen Ministerpräsidentin an. Sie kann ja nicht für immer „nein“ sagen!

Ihr SB&W Team

Bauvorhaben dieser Ausgabe

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