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16 Oktober 2025

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Vier Farben, fünf Gruppen

Erweiterung der Kita Vier-Farben-Land in Wietze

16.10.2025

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Es ist ja noch gar nicht so lange her. 2021 eröffnete in Wietze die neue Kita Vier-Farben-Land und setzte selbstbewusste Zeichen. Zum einen mit eiem gestalterischen Konzept, das auf einem beliebten Kinderbuch beruht, zum anderen mit der Vorgabe, Bewegungskita sein zu wollen. Vorhaben, die sich als erfolgreich bewiesen, weshalb nach nicht mal fünf Jahren eine Erweiterung der Kita umgesetzt wurde.

Und schon ergibt sich ein rein logisches Problem: Wenn man sich auf ein Kinderbuch namens „Vier-Farben-Land“ bezieht, passt eigentlich keine fünfte Gruppe hinein. „Stimmt natürlich“, gesteht Architektin Imke Schweers vom Architekturbüro Heuer aus Wietze ein, „aber vielleicht beinhaltet die Vorstellung von Vielfalt ja auch, dass wir die Dinge nicht ganz so eng sehen müssen.“

Vielfalt bleibt also konzeptionelle Grundlage im Vier-Farben-Land, der Kita im Gochermannsweg 1 in Wietze. Die vier Grundfarben Rot, Blau, Grün und Gelb sind den vier bestehenden Gruppen zugeordnet und prägen das Erscheinungsbild: Mit farblicher Abgrenzung wird die Orientierung erleichtert, gleichzeitig setzt man auf Integration und Gleichberechtigung. Keine der Farben ist dominant, alle stehen nebeneinander und finden in gemeinsamen Flächen zueinander.

Und nun also Nummer Fünf. „Wir haben uns den Regenbogen zum Vorbild genommen“, sagt Imke Schweers, „und uns dann für ein Violett entschieden. Jetzt haben wir dann also fünf Farben im Vier-Farben-Land.“

Dass diese fünfte Farbe dazukommen könnte, war von vornherein Teil des architektonischen Plans. Die Kita ist auf der Basis von Modularität errichtet worden, es stand also schon zu Beginn im Raum, dass eines Tages angebaut werden kann. Auch wenn vielleicht nicht vorhergesehen wurde, wie schnell diese Erweiterung nötig würde, vollzog sie sich nun reibungslos und vorab geplant. Ein Fenster musste entfernt werden, um einen neuen Durchgang zu ermöglichen – und schon fand der neue Trakt seine harmonische Anbindung.

Insgesamt sind 147 Quadratmeter zusätzliche Fläche entstanden. Bei der räumlichen Aufteilung konnte man auf das Prinzip setzen, das sich im Bestand als erfolgreich bewiesen hatte. Im Zentrum des neuen violetten Bereichs findet sich der Gruppenraum, dessen bewährter Begleiter ein Ruheraum ist. Sanitäre und organisatorisch nötige Räumlichkeiten vervollständigen den Neubau.

Eine Fassade aus sandfarbenem Verblender und Alu-Paneelen schafft Zugehörigkeit zum bestehenden Gebäude. Also alles in Einheit, aber ist durch die Baumaßnahme mehr hinzugekommen als zusätzliche Fläche? Die Antwort lautet schlicht: ja. Denn die Erweiterung auf nun fünf Gruppen schließt die Schaffung einer inte­grativen Gruppe ein. Und was passt letztlich besser in ein Konzept, das auf Farben und Vielfalt setzt?

Befragt danach, was ihr besonders gut am Anbau gefällt, muss Imke Schweers nicht lange überlegen: „Wir haben angebaut“, sagt sie, „aber eine echte Einheit geschaffen. Bewiesen, dass in ein Vier-Farben-Land auch fünf Farben passen, wenn es darauf ankommt.“

Gab’s bei dieser Baumaßnahme denn gar keine Hürden oder Hindernisse? Doch: Die angespannte Grundwasserlage durch das Weihnachtshochwasser 2023/2024 verzögerte den Baustart. Doch auch dafür lässt sich das Vorbild der Farbgestaltung heranziehen: Wenn wir erstmal den Regenbogen sehen, ist das Ende des Niederschlags definitiv nah.

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